Mit dem Einmarsch der Amerikaner am 20. März 1945, ging für Zweibrücken der Krieg zu Ende.
Nachdem Zweibrücken am Abend des 14. März 1945 durch die Bombardierung mit über 200 Flugzeugen der Royal Canadian Air Force fast dem Erdboden gleichgemacht wurde, griff an den beiden darauf folgenden Tagen die US Air Force die Verteidigungsanlagen des Westwalls rund um die Stadt an um den heranrückenden Einheiten der 3. US Infanterie Division/7. US Armee den Angriff und die Einnahme dieser Anlagen sowie der Stadt zu erleichtern.
Am frühen Morgen des 20. März überquerten die amerikanischen Soldaten den Hornbach über die von Deutschen Soldaten die sich im Rückzug befanden nur zum Teil gesprengte Brücke am Bruderheim nahe Rimschweiler von wo aus sie ihren Angriff in Richtung der Westwallanlagen zwischen Ixheim, dem Mühltalerhof bis zum Wallerscheid fortsetzten. Nach der Einnahme dieses Bereiches, konnten sie die weiteren Westwall Bunker die größtenteils kaum noch mit Deutschen Soldaten besetzt und wegen Waffen- und Munitionsmangels so gut wie Verteidigungsfähig waren von hinten wo diese Anlagen keine Verteidigungseinrichtungen hatten angreifen und Einnehmen.
Am Nachmittag marschierten die ersten US-Soldaten durch die Bitscher Straße in Ixheim stadteinwärts, anschließend Richtung Niederauerbach, auf den Kreuzberg, nach Ernstweiler und Bubenhausen. Die Naziführung der Stadt hatte sich da schon bereits in Richtung Sickingerhöhe abgesetzt. Einige Parteigenossen und Soldaten, die noch Widerstand leisten wollten, wurden von einem Offizier mit den Worten, „haut ab und bringt euch in Sicherheit oder glaubt ihr vielleicht, dass ihr den Krieg noch gewinnen könnt!“, weggeschickt. Daher regte sich beim Einmarsch der US-Division kein Widerstand mehr im gesamten Stadtgebiet, in dem noch immer etliche Ruinen, die während der etwa 12-minütigen Bombardierung am 14. März von den insgesamt 3087 abgeworfenen Sprengbomben (gesamt Gewicht 816.700 Tonnen) getroffen und zerstört wurden, qualmten und zum Teil sogar noch brannten.
Direkt nachdem Zweibrücken eingenommen und gesichert wurde, trieben die US-Einheiten die Bevölkerung, die sich überwiegend in den Dutzenden kleinen und großen Felsenkellern und Stollen, die sich noch heute in den Bereichen der Oselbach, der Wacken, sowie zwischen Niederauerbach und Ernstweiler befinden, in der Homburger Straße zusammen, um deren Personalien aufzunehmen und Anweisungen für die Folgezeit zu verkünden.
Für Zweibrücken und dessen Bewohnern war ab dem Moment die schreckliche Kriegszeit vorüber!
In Zeitungsberichten der deutschsprachigen New Yorker Staats-Zeitung und dem Herold vom 3. Juli 1945 stand zu lesen, „der größte Trümmerhaufen ist die einst blühende Industriestadt Zweibrücken“. Laut damaligen Berechnungen war Zweibrücken die am meisten zerstörteste Stadt des gesamten deutschen Reiches, für die es sich nicht mehr lohnen würde, diese neu aufzubauen. Die Besatzungsmächte beschlossen die Bewohner auf Dörfer und Städte im Umland umzusiedeln und die Reste der Stadt komplett einzureisen. Zweibrücken sollte demnach für immer von der Landkarte verschwinden!
Dem bereits am 22. März 1945 durch die US Einheiten neuernannten Bürgermeister Ignaz Roth ist es zu verdanken, dass diese Stadt heute noch existiert. Er setzte sich, obwohl es die Amerikaner als unsinnig empfanden, gegen das geplante Vorhaben durch und mobilisierte die Bevölkerung zu den ersten Aufräumarbeiten und läutete damit den Wiederaufbau Zweibrückens ein. Ignaz Roth, der sich bereits lange vorm Krieg als Schreinermeister in der ganzen Stadt einen ehrenwerten Namen verschaffte, wurde für seine erbrachten Leistungen und sein Engagement zum Ehrenbürger ernannt.