Das königlich humanistische Gymnasium Bipontinum
diesem zwischen 1898 und 1900 am Himmelsberg erbauten Gebäude zog 1901 bis zu seiner Zerstörung am 14.März 1945 das altbekannte Gymnasium „Bipontinum“ ein, das auch unter den Bezeichnungen Gymnasium illustre so wie königlich humanistisches Gymnasium geführt wurde. Bezüglich dieser Örtlichkeit wurde die Schule auch Gymnasium am Himmelsberg genannt.
In dem dreistöckigen im deutschen Renaissancestiel errichteten Bau befand sich auch die bedeutende herzogliche Bibliothek „Bipontina“ mit über 20.000 Bänden. (Alle Bände der zu großem Ruf gelangten Editiones „Bipontinae“, 70 sehr alte Handschriften und 60 Wiegedrucke). Des weiteren war die Pfälzer Bücherei mit etwa 5000 Bänden sowie die Sammlung des Vereins der westpfälzischen Mediomatriker darin untergebracht. Diese wertvollen Schätze wurden während den Kriegsjahren in sicheren Räumen an anderer Stelle aufbewahrt wodurch sie bis heute erhalten geblieben sind.
Die Geschichte des Gymnasiums
Das altsprachliche Gymnasium „Bipontinum“ wurde bereits im Jahr 1559 von Herzog Wolfgang im Kloster in Hornbach gegründet, anschließend wurde die Schule nach Zweibrücken darauf nach Meisenheim und wieder zurück nach Zweibrücken verlegt. Vor dem Einzug in das Gebäude am Himmelsberg war das Gymnasium im Steinkallenfels’schen Haus (wurde abgerissen & heutiges Finanzamt errichtet) in der Gymnasiumstrasse woher auch der Strassenname her rührt und in der Karlsstrasse untergebracht.
Die Bezeichnungen „Bipontinum“, „Bipontina“ und „Bipontinae“ sind Ableitungen von dem altlateinischen Namen Zweibrückens „Bipontium (neulateinisch "Bipontum").
Zweibrückens Bürger nannten die Stadt zu den Herzogszeiten in der die lateinische Schrift und Sprache eingeführt und angewendet wurde umgangssprachlich auch „Bipontinum“. Vermutlich gab das dem Gründer Herzog Wolfgang der 1526 in Zweibrücken geboren wurde den Anlass das Gymnasium so zu benennen. Das ist meines Wissens nach allerdings nicht bestätigt!
Nach der Zerstörung des Schulgebäudes am Himmelsberg fand das Gymnasium bis 1948 in der ehemaligen 22.er Kaserne Unterkunft, anschließend bis 1950 im städtischen Lyzeum.
Nach dem die zerstörte Oberrealschule wieder aufgebaut war, fand das Gymnasium in deren Räumen Platz und wurde 1953 nach seinem Gründer in Herzog-Wolfgang Gymnasium umbenannt.
Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes an alter Stelle am Himmelsberg das ab 1955 gebaut wurde zog das Gymnasiums zum vorletzten mal um. 1982 fand dann nach der Fertigstellung des Schulzentrums Mitte in der Bleicherstrasse der letzte Gebäudewechsel statt, 1987 wurde das Herzog Wolfgang Gymnasium mit dem Helmholtz Gymnasium zusammengelegt dessen Namen es heute trägt.
In dem Gebäude am Himmelsberg wurde nach dem Auszug des Gymnasiums die Hauptschule Mitte eingerichtet.
Die Bibliothek „Bipontina“ wurde eine Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz und befindet sich mit in den Räumen des Helmholtz Gymnasiums.
Vorderseite des Gymnasiums
Rückseite des Gymnasiums
Steinkallenfels’schen Haus in der Gymnasiumstrasse
Das im Jahre 1740 von Geheimrat Johann Friedrich von Steinkallenfels errichtete Gebäude stand in der Gymnasiumstrasse an der Stelle des heutigen Finanzamtes.
Im laufe der Jahre verkaufte der aus Großbundenbach stammende Steinkallenfels das Haus an den Stallmeister Strubberg, dieser verkaufte es 1818 der Schulleitung des Gymnasiums Bipontinum. 1864 wurde die angrenzende Villa Knorr dazu erworben und bis zum Umzug (1901) in die Himmelsbergstrasse mitbenutzt. Anschließend wurden beide Gebäude abgerissen und das heutige Finanzamt errichtet.
Die Villa Knorr hinter dem Steinkallenfels’schen Haus