Vom Ritterkreuzträger zum Jurist

Heinrich Walter Born wurde am 06.11.1918 in Mettmann geboren, dort besuchte er das Gymnasium und legte 1937 das Abitur am Humanistischen Gymnasium in Zweibrücken ab. Anschließend leistete er seinen Arbeitsdienst in Waldfischbach ab und wurde am 03.11.1937 zur 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 118 in Zweibrücken eingezogen. Von dort wechselte er am 10.11.1937 in die 2. Kompanie des Grenz-Infanterie-Regiments 127, ebenfalls in Zweibrücken, wo er im Oktober 1938 zum Offiziers-Anwärter ernannt wurde.
Nach dem Besuch der Waffenschule in Berlin, die er im Juli 1939 als Fahnenjunker abschloss, nahm er mit Beginn des 2. Weltkrieges an der Sicherung des Westwalls teil, wo er erste Vorfeldkämpfe zwischen Mosel und Rhein sowie im Raum Hornbach erlebte. Am 12.10.1939 wurde er in die 2. Kompanie des Grenz-Infanterie-Ersatz-Bataillons 127 versetzt und nahm vom 25.10.1939 bis zum 26.01.1940 am Offiziers-Anwärter-Lehrgang an der Infanterieschule in Döberitz teil.

Am 27.01.1940 kam er zur 2. Kompanie des Infanterie-Regiments 125, wo er ab dem 08.02.1940 als Zugführer eingesetzt und am 28.02.1940 durch das Offizierskorps des I. Bataillons zum Offizier gewählt wurde. Bis zum 24.06.1940 nahm er am Westfeldzug, an der Maginot-Linie bei Sarrebourg teil und kamdann zur 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 125. Während dieser Zeit hatte er noch an einer Mittelgebirgs-Ausbildung in den Vogesen teilgenommen.

Am 19.04.1941 zum Adjutanten des I. Bataillons ernannt, nahm Born am Balkan-Feldzug teil, er kämpfte dort an der Metaxas-Linie, anschließend in Jugoslawien und auf Kreta, danach wurde er im Rahmen des Infanterie-Regiments 125 nach Afrika verlegt.

Dort kämpfte er bei el-Alamein, wo er zeitweise als Führer einer Kampfgruppe eingesetzt war. Am 01.12.1942 zum Adjutant des Panzergrenadier-Regiments 433 befördert, wurde er während Kampfhandlungen am 17.01.1943 verwundet. An dieser Verwundung erkrankte er so schwer, dass er über Tripolis und Italien nach Deutschland gebracht werden musste.

Nach seiner Genesung wurde er dem Panzergrenadier-Ausbildungs-Bataillon 104 in Landau unterstellt, wo er am 01.04.1943 den Posten des Adjutanten beim Lehrgang für Reserve-Offiziers-Bewerber beim General-Kommando des XII. Armee-Korps übernahm. Ab dem 01.05.1943 wurde er als Lehroffizier der Lehr-Abteilung beim Kommandeur der Panzertruppen im Rheinkreis eingesetzt.

Am 15.08.1943 wurde er zum Kompaniechef einer Lehr-Abteilung der Panzertruppen befördert, ab Dezember 1944 zum Führer der 4. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments 104 sowie zum Kampfgruppenkommandeur bei der 15. Panzergrenadier-Division, die in der Eifel und in den Ardennen eingesetzt war.

Während diesen Kämpfen bewies Born außergewöhnliche Tapferkeit und wurde zum Ritterkreuz vorgeschlagen, das ihm am 14.04.1945 verliehen wurde. Er hatte entgegen des Absetzbefehls mit 10 freiwilligen einen Sperrriegel gegen einen kanadischen Angriff aufgebaut, der mit 30 bis 40 Panzern nebst Infanterie vorgetragen wurde. Der Angriff wurde vernichtend zurückgeschlagen, wobei es auf deutscher Seite keinen einzigen Verlust, bzw. Verwundungen gab. Dadurch gelang es zwei Divisionen sich vom Feind zu lösen, die andernfalls in Gefangenschaft geraten wären.
Kurze Zeit später wurde er am 20.04.1945 verwundet und in das Reserve-Lazarett St. Martin-Hospital in Delmenhorst gebracht, wo er noch am gleichen Tag in Gefangenschaft kam, aus dieser wurde er am 13.11.1945 in die französische Zone entlassen.

Nach dem Krieg studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg und Mainz, nach Ablegung des 1. und 2. Staatsexamens Promotion zum Dr. iur. utr. (Doktor des Rechts / Doktor der Rechtswissenschaft) gründete er 1955 eine Anwaltskanzlei in Zweibrücken, die noch heute existiert.

Heinrich Walter Born verstarb am 19.01.2008 in Zweibrücken.

 

Auszeichnungen           

Eisernes Kreuz II. Klasse

Infanterie-Sturmabzeichen in Silber

Verwundetenabzeichen in Schwarz

Eisernes Kreuz I. Klasse

Ärmelband Afrika

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

 

heinrichborn