Hans Bergen,
Generalleutnant, Infanterie

Hans Bergen wurde am 05.03.1890 in München geboren und trat am 25.09.1910 als Fahnenjunker der kgl. Bayr. Infanterie-Regiment 10 in Ingolstadt bei und besuchte von 1911 bis 1912 die Kriegsschule und wurde noch vor Beginn des 1. Weltkrieges, am 28.10.1912 zum Leutnant befördert.
Nach Ausbruch des Krieges wird er am 22.08.1914 an der Westfront verwundet und ins Lazarett verlegt. Mit seiner Genesung übernimmt er am 04.12.1915 die Führung einer Kompanie im Rekruten-Depot des III. Bayr. Armee-Korps und wird dort am 14.01.1916 zum Oberleutnant befördert.
Am 05.10.1916 kehrt er zu seinem Regiment zurück und wird dort mit der Kompanie-Führerstelle der 4. Kompanie beliehen. Noch am gleichen tag übernimmt er die Führung des I. Bataillons, die er erst am 01.12.1916 wieder abgibt.
Am 31.01.1917 erfolgte die Kommandierung zum Rekruten-Depot der 6. Bayr. Infanterie-Division, um ab dem 03.05.1917 wieder seinem Regiment zur Verfügung gestellt zu werden, um dort erneut die Führung des I. Bataillons zu übernehmen. Ab dem 09.05.1917 übernimmt er zeitgleich die Führung der 2. Kompanie.
Ab dem 28.09.1917 ist er dann alleiniger Führer der 6. Kompanie und übernimmt vom 15.10.1917 bis zum 12.12.1917 die stellvertretende Führung des II. Bataillons, bzw. ab dem 20.03.1918 des III. Bataillons des Regiments.
Am 19.03.1918 übernimmt er wieder die stellvertretende Führung des I. Bataillons und am 31.03.1918 wieder die Führung der 6. Kompanie. Außerdem findet er zeitweise Verwendung als Regimentsadjutant und wird am 01.10.1918 zum Hauptmann befördert.
Ab dem 11.11.1918 erneut stellvertretender Führer des III. Bataillons, bzw. ab dem 23.12.1918 der 6. Kompanie, übernimmt er am 11.02.1919 die Führung der Sicherheits-Kompanie Bergen im Regiment und wechselt dann am 27.05.1919 als Führer der 12. Kompanie ins Wach-Regiment München.
Am 01.10.1919 wechselt Bergen als Hundertschaftsführer zur staatlichen Polizeiwehr München und scheidet so am 31.03.1919 aus dem Wehrdienst aus.
Am 01.10.1922 wird er als Hauptmann bei der Landespolizei München angestellt und wird vom 10.12.1923 bis zum 31.03.1924 zum Leiter des Offiziers-Anwärter-Kurses A der Landespolizei Bayern ernannt. Außerdem leitet er vom 17.09. bis zum 15.11.1924 den Offizierskurs-Schnitzlein und wird vom 13.09. bis zum 17.09.1938 zum I. polizei-rechtlichen Kurs für Polizei-Offiziere kommandiert.
Am 21.02.1929 zur Ausbildung am sMG zur N.V. Wett 3 kommandiert und dort am 27.06.19129 zum Polizei-Hauptmann ernannt, wird er am 27.06.1929 Führer der 3. Hundertschaft (MG) im Abschnitt I.
Dem folgt die Ernennung zum Chef der Schutzpolizei Zweibrücken, am 01.07.1930 und am 01.01.1931 die Ernennung zum etatmäßigen Polizei-Offizier. Als solcher nimmt er vom 18.10.1932 bis zum 03.06.1933 am 2. Fortbildungskurs für Polizei-Offiziere in München teil, während er zwischenzeitlich, am 01.02.1933 zur Schutzpolizei München und am 01.06.1933 als Referent in den Abschnitt III versetzt wurde.
Am 01.08.1933 wird er in die Inspektion der uniformierten Staatspolizei versetzt, wird dort zum Ib-Referenten der Landespolizei-Inspektion Bayern ernannt, übernimmt dann den Posten des Chefs des Stabes bei der Inspektion der Polizei des Ministeriums des Innern in Bayern und wird am 22.12.1933 zum Polizei-Major befördert.
Am 17.07.1935 erfolgte mit Wirkung vom 01.08.1935 die Übernahme in die Wehrmacht, wo er zunächst den Posten eines Offiziers z.V. beim Infanterie-Regiment 62 übernahm und als solcher am 01.09.1935 zunächst zum Oberstleutnant der Landespolizei befördert.
Am 15.10.1935 zum Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 62 in Landshut ernannt und am am gleichen Tag zum Oberstleutnant befördert, nimmt er vom 10.11. bis zum 24.11.1935 an einem Stabsoffizier-Lehrgang in Hammelburg teil. Wieder bei seinem Bataillon verunglückt Bergen am 21.03.1936 bei Garching mit seinem Kraftwagen und kommt ins Lazarett, wo er am 30.09.1937 zum Oberst befördert wird.
Ab 10.11.1938 wieder im Stab des Regiments eingesetzt übernimmt er am 26.08.1939 das Kommando über das Infanterie-Regiment 179, der 57. Infanterie-Division und nahm mit diesem am Polen- und Frankreich-Feldzug teil. Dort wird er am 04.06.1940 verwundet und im Infanterie-Ersatz-Bataillon 179 behandelt.
Vom 09.04.1941 bis zum 29.05.1941 beim Infanterie-Ersatz-Regiment 7, unter gleichzeitiger Kommandierung in den Stab des Infanterie-Regiments 62, wird er ab dem 28.04.1941 zur Dienststelle für Eignungsuntersuchungen im Wehrkreis VII kommandiert, um am 12.06.1941 mit Wirkung vom 28.05.1941 das Kommando über das Infanterie-Regiment 187 zu übernehmen.
Mit seinem Regiment nimmt Bergen im Rahmen der 87. Infanterie-Division am Russland-Feldzug teil. Als Oberst zeichnete er sich, am 22.06.1941 nachmittags, durch hervorragende Truppenführung nordostwärts von Nowgorod und bei den Gefechten um den Bobr-Abschnitt aus: Weiterhin gelang es seinem Regiment am 25.06.1941 südlich der Festung Osowiec die Bildung eines Brückenkopfes über den mehr als 10 Kilometer breiten und versumpften Biebrza-Bobr-Abschnitt zu bilden. Dadurch band man starke Kräfte des Gegners und zwang ihn schließlich zur Aufgabe der Festung. Für diesen tapferen und entscheidenen Einsatz wurde Bergen am 09.07.1941 das Ritterkreuz verliehen. Kurze Zeit später erfolgte am 15.09.1941 die Beförderung zum Generalmajor. Für die Führung des Regiments erhält er weiterhin am 03.07.1941 eine Anerkennungsurkunde für eine Tat bei Nowogrod-Osowiec.
Mit Wirkung vom 21.11.1941 in die Führer-Reserve versetzt, wird er mit Wirkung vom 12.01.1942, für die Dauer der Erkrankung des Divisions-Kommandeurs, mit der Führung der 323. Infanterie-Division beauftragt. Mit Wirkung vom 12.02.1942 ist er dann Kommandeur dieser Division. Dem folgte mit Wirkung vom 05.11.1942 das Kommando über die 299. und mit Wirkung vom 03.05.1943 das Kommando über die 390. Feldausbildungs-Division, wo er dann am 10.09.1943 zum Generalleutnant befördert wurde.
Am 07.11.1944 erfolgte dann die Versetzung in die Führer-Reserve, sowie mit Wirkung vom 10.12.1944 die Ernennung zum Kommandeur der Division Nr. 526.
Ab dem 02.03.1945 ist er Kommandeur der Division Nr. 476 "W" (W = West), woraufhin er sich am 29.03.1945 krank meldet und so am 19.03.1945 in Gefangenschaft gerät, aus der er am 11.06.1947 erntlassen wird.
Hans Bergen verstarb am 17.02.1957 in Landshut.

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