Panzerwerke (B-Werke)

Im gesamten Westwallbereich zwischen Kleve und Basel (etwa 680 Km) wurden 18.000 Bunkeranlagen verschiedenster Baureihen (Regelbautypen) errichtet.

32 dieser Wehranlagen waren sogenannte Panzerwerke. Diese zwei stockigen Anlagen mit insgesamt 44 Räumen hatten ihre eigenen Versorgungsanlagen die der etwa 90 – 100 Mann starken Besatzung im Ernstfall für mehrere Wochen das überleben sichern sollten. Jedes B-Werk hatte seine eigene Brunnenanlage und Notstromversorgung. Diese Anlagen hätte man aber nur im Ernstfall in Betrieb genommen, wenn zum Beispiel die Strom und Wasserverbindung zur Außenwelt unterbrochen gewesen wäre. Des weiteren, befanden sich in den B-Werken die Telefonzentralen einzelner Westwallabschnitte.

Alle B-Werke wurden im innern baugleich errichtet und mit jeweils 2 Sechschartentürmen mit 4 Maschinengewehren, einem Granatwerfer und einem Flammenwerfer auf der Betondecke ausgerüstet. Die Eingangsverteidigungen der B-Werke wurden der Örtlichkeit entsprechend links oder rechts vom Bauwerk in L Form angepasst. Durch eine Schießscharte wurden die zwei Eingänge mit einem Maschinengewehr gedeckt. Hinter den Eingängen waren Falltüren eingebaut ( im B-Werk Besseringen ist die letzte dieser Art voll funktionsfähig erhalten).

Keine der 32 Anlagen wurde stark umkämpft, die meisten so wie auch die Zweibrücker B-Werke wurden kampflos aufgegeben.

Alle Panzerwerke wurden in der Ausbaustufe „B“ errichtet, woher auch der Name „B-Werk“ rührt. Die Ausbaustufe bezeichnet die Wand und Deckenstärke des jeweiligen Bauwerks.

Beispiel:            Wand und Deckenstärke

B alt                  1,5        Meter

B neu                2,0        Meter

Im Bereich Zweibrücken, dem am stärksten befestigten Abschnitt des Westwalls wurden insgesamt 6 dieser Panzerwerke gebaut. Leider sind diese Anlagen heute nicht mehr zugänglich.

Einige Panzerwerke am Westwall hatten einen Anschluss an Hohlgangsysteme, wo zum Teil noch andere Bunkeranlagen mit angeschlossen waren.

Viele Personen sind der Meinung B-Werk wäre die Abkürzung von Befehlswerk, das ist nicht korrekt! Es gab keine sogenannten Befehlswerke!

 

Es existieren heute am gesamten Westwall noch 3 B-Werke die besichtigt werden können.

1. B-Werk Besseringen (Merzig Besseringen / Saar) in seiner kompletten Bausubstanz erhalten

2. B-Werk Katzenkopf (Nähe Trier/ Rheinland Pfalz)  das Obergeschoss wurde gesprengt - Zugang über das Hohlgangsystem

3. B-Werk Irrel (Nähe Trier/ Rheinland Pfalz) der Eingangsbereich wurde gesprengt, späterhin wieder neu rekonstruiert.

 

Die 6 Zweibrücker B-Werke mit Bauwerksnummern und Namen

11 485 R 38 510 Galgenberg Zweibrücken - Galgenberg

12 479 R 38 520 NW-Ecke Exerzierplatz  Zweibrücken - Galgenberg

13 709 R 38 530 Ostecke Exerzierplatz    Zweibrücken - Mit HG Anschluss an HGS Truppach 4

14 776 R 38 540  Zweibrücken - Nähe HGS Buchwäldchen

15 120 M 37 003 Wahlbach Ost     Zweibrücken - Mit HG Anschluss an HGS Falkenbusch

16 160 M 37 009 Walshausen Zweibrücken - Mit HG Anschluss an HGS Falkenbusch