Das 99. Infanterieregiment Royal Deux-Ponts
Im Jahre 1751 verpflichtete sich Herzog Christian IV vertraglich zur Aufstellung eines Regiments für den französischen König Ludwig XV. Im Gegenzug erhielt Christian hohe Unterstützungsleistungen. Das deutsche Infanterieregiment mit der Bezeichnung „Régiment d’infanterie Royal Deux-Ponts“ (frz. Infanterieregiment Königlich Zweibrücken) wurde am 19. Februar 1757 mit der Nummer 99 aufgestellt, ihm unterstanden 2000 Mann.
Seinen ersten Einsatz leistete das Regiment im Siebenjährigen Krieg während der Schlacht von Roßbach. Herzog Christians Söhne übernahmen 1777 das Regiment als Colonel-Lieutnant Christian von Zweybrücken und als Colonel en second Wilhelm von Zweybrücken.
Zwischen 1780–1783 nahm das Regiment unter Marschall Rochambeau mit 63 Offizieren und 1150 Mann am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil.
Am 14. Oktober 1781 kämpfte das Regiment erfolgreich gegen die Engländer, die sich in der Stadt Yorktown verschanzt hatten. Angeführt durch Wilhelm von Forbach erstürmte das Zweibrücker Regiment die Redoute 9 von Yorktown, wodurch die Engländer 5 Tage später kapitulieren mussten. Diese Schlacht ging als die „deutsche Schlacht“, die wesentlich dazu beigetragen hatte, dass nun der amerikanischen Unabhängigkeit nichts mehr im Wege stand, in die amerikanische Geschichte ein! Das Regiment beklagte 29 Tote!
Am 1. Januar 1791 wurde der Regiment Standort Zweibrücken durch Herzog Karl II August aufgelöst, unter der Bezeichnung „99. Régiment d’infanterie de ligne“ schloss sich die Truppe als Garnison der Stadt Metz an. Das Regiment diente unter der neuen Bezeichnung während der französischen Revolution, der napoleonischen Zeit und den beiden Weltkriegen.
Im Jahre 2000 wurde das Regiment am letzten Standort seiner Geschichte in Lyon aufgelöst.
Bis heute würdigen die Amerikaner das Regiment Royal Deux Ponts jedes Jahr an ihrem Unabhängigkeitstag dem 4. Juli.
Seit 1978 besteht zwischen Zweibrücken und Yorktown eine Städtepartnerschaft.
Ordonnanzfahne des Regiment Royal Deux-Ponts