Der König-Ludwig-Brunnen
Der auf dem Hallplatz befindliche achteckige Brunnentrog mit Girlanden tragenden Putten ist einer der letzten von dutzenden Brunnenanlagen, die es einmal in Zweibrücken gab.
Nach seiner Fertigstellung wurde dieser am 14. Juni 1914 feierlich eingeweiht und prägte von da an bis zur heutigen Zeit das Bild des Hallplatzes. Gestiftet wurde der König-Ludwig-Brunnen vom Geheimen Kommerzienrat und Unternehmer Fritz Guggenheim.
Fritz Guggenheim wurde im Mai 1859 in Zweibrücken geboren, wo er seine Kind- und Jugendzeit verbrachte. Anschließend siedelte er nach Berlin um, wo er ein Textilwarenunternehmen gründete und dieses zu einem der damals führenden deutschen Textilwarenhäuser aufbaute, infolge er in dieser Branche hohes Ansehen genoss und beachtlichen Wohlstand erlangte.
Der großzügige Unternehmer, der seinem Geburtsort Zweibrücken immer wieder finanzielle Mittel spendete, entdeckte auf einer Leipziger Baufachausstellung den achteckigen König-Ludwig-Brunnen des Bildhauers Professor Wilhelm Kreis aus Düsseldorf, den er im Jahre 1913 der Stadt stiftete und in der Mitte des Hallplatzes, wo sich der Brunnen noch heute befindet, errichten ließ. Am 22. Mai 1914 ernannte ihn die Stadt aus Dankbarkeit für seine Spenden zum Ehrenbürger.
Die Brunnenanlage überstand bis auf wenige geringe Schäden durch Bombensplitter die schweren Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges, durch die fast die ganze Stadt vollkommen zerstört wurde. Weitaus schlimmere Schäden entstanden über die ersten vier Jahrzehnte durch ständig mit den Händen daran herumspielenden Kindern. In den 1950er Jahren wurde der Hallplatz, der im Volksmund auch „de Sauplagge“ genannt wird, weil sich auf diesem Platz bis in die ersten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts der Zweibrücker Viehmarkt und der Schlachtbetrieb befanden umgestalltet wobei man auch den König Ludwig Brunnen vollständig restaurierte. In den darauffolgenden Jahrzehnten bis zur heutigen Zeit hat sich an den Spielgewohnheiten der Kinder nichts geändert, sodass fast die ganzen Steine des Brunnes abgegriffen wirken.

 

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Der König-Ludwig-Brunnen, im Hintergrund die in den 1980er Jahren abgerißenen Gebäude des Hallplatzes

 

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Der König-Ludwig-Brunnen, im Hintergrund die in den 1980er Jahren abgerißenen Gebäude des Hallplatzes

 

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Der König-Ludwig-Brunnen heute, im Hintergrund die Hallplatzgalerie

Zweibrückens Rathäuser

Im Laufe der letzten Jahrhunderte hatte sich Zweibrückens Verwaltung in verschiedenen Gebäuden niedergelassen. Wann jedoch das erste Rathaus gebaut wurde ist nicht bekannt.

Das erste im Jahre 1563 erwähnte Rathaus stand etwa an der Stelle Hauptstraße 54 und zwischen 1574 und 1590 erfolgte der Umzug in das neu errichtete Gebäude etwa an der Stelle Hauptstraße 24 das während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1635 durch Kaiserliche Truppen zerstört, anschließend wieder instand gesetzt und erneut 1677 von den Soldaten Ludwig XIV vollständig zerstört wurde.

Nach der Zerstörung des Gebäudes musste eine Ersatzunterkunft gesucht werden. Die Stadtverwaltung mietete sich von 1680 bis 1686 beim Regierungsrat Wernigk, von 1686 bis 1697 beim Stadtschuldheiß Kimmel und von 1697 bis 1702 bei Heinrich Exter ein.

An gleicher Stelle wo das ehemalige Gebäude Hauptstraße 24 im Jahre 1677 zerstört wurde entstand 1702 das dritte Rathaus das bis 1765 benutzbar war und bis dahin so gravierende Baumängel aufwies das es aufgegeben werden musste.

Da 1765 kein Geld für einen Neubau vorhanden war mietete man sich bei Hof-Kammer-Rat Süß in der Hintergaße heute etwa Karlsstraße 4 ein.

Im Jahre 1771 zog die Verwaltung in die Herzogsvorstadt an die Stelle wo sich das heutige Rathaus befindet. Dieser Umzug war aber nur zur Überbrückung weniger Monate, denn noch im gleichen Jahr wurde der Bau eines neunen Gebäudes das sich am heutigen Busbahnhof befand fertig gestellt. Dieses Gebäude wurde bis zu seiner Zerstörung bei der Bombardierung am 14. März 1945 als Rathaus genutzt.

Nach Kriegsende 1945 diente das provisorisch eingerichtete Haus Himmelsbergstraße 38 als Ratsgebäude.

Pünktlich zu Zweibrückens 600 Jahr Feier am 11. Juni 1952 wurde das heutige Rathaus fertig Saniert und neu bezogen.

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Das Rathaus von 1771 bis 1945, am heuten Zentralen Busbahnhof, rechts befindet sich der Alexandersplatz

 

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Das heutige Rathaus am Herzogplatz

 

Die ehemaligen Tore und Türme der alten Stadtbefestigung

Zum Schutz der Wasserburg Zweibruck sowie der im direkten Umfeld entstandenen Siedlung begann man im Jahre 1350 mit der Erbauung, einer Wehranlage. Über die Jahrhunderte wurde diese Stadtbefestigung immer wieder umgeändert und erweitert. Insgesamt entstanden neben der drei Meter breiten und fünf Meter hohen Stadtmauer 12 Wach- und Verteidigungstürme, die bis zu 30 Meter hoch waren. Leider sind nicht mehr viele Details über diese Befestigungsanlage bekannt!

 

Die Oberpforte oder das obere Tor

Im Bereich des Busbahnhofes und der Kreuzung Max- Lamm- und Fruchtmarktstrasse stand dieser viereckige Turm mit einer Fallbrücke über einen zur Verteidigung angelegten Wassergraben. Der Turm wurde 1750 abgerissen.

 

Die Unterpforte oder das untere Tor

Hinter dem Gasthaus Hirsch steht der noch einzig erhaltene Torturm der Zweibrücker Stadtbefestigung, wenige Meter daneben befindet sich ein zum Teil neu errichteter Torbogen. Die unteren Steine des Bogens sind die letzten sichtbaren Reste von der 1350 errichteten Stadtmauer. Diese Pforte bestand aus dem Turm und zwei Torbauten mit Zugbrücken über den Schwarzbach der damals noch nicht begradigt war und den Wassergraben. An diesem Turm hing früher die städtische Uhr unter dem Dach befand sich die Feuerglocke. Die Toranlage über den Schwarzbach wurde 1791 abgerissen.

 

Das Wassertor

Dieses Tor diente als Zugang zum Staudamm des Wassergrabens und stand im Bereich des heutigen Bahnhofvorplatzes. Beim Bau der Bahnanlage wurde das Tor im Jahre 1870 abgerissen.

 

Das grüne Tor

Im Bereich der Ritterstrasse diente dieses Tor als Zugang zu Gärten und Wiesen. Es wurde 1817 abgerissen.

 

Der Lauterturm

Dieser Wachturm stand im Bereich des heutigen Parkhauses am Hallplatz. Erstmalig erwähnt wird er 1470 beim Großbrand der Unterstadt. Im Jahre 1677 zerstörten ihn die Franzosen, anschließend wurde er wieder aufgebaut und diente bis er 1845 abgerissen wurde als Gefängnis.

 

Der Speckturm – Redwitzturm

Etwa im Jahre 1850 wurde dieser Wachturm, der nur wenige Meter neben der Karlskirche stand, in Redwitzturm umbenannt. Der Dichter Oscar Redwitz besuchte das Zweibrücker Gymnasium und wohnte während dieser Zeit in dem Gebäude. Der Turm wurde am 14. März 1945 im Bombenhagel zerstört.

 

Der Spitalturm

Der Anfang des 17.Jhd auf dem ehemaligen Gelände des Spitals im heutigen Kreuzungsbereich Fruchtmarktstrasse – Von Rosenstrasse erbaute Turm wurde. Der Turm wurde am 14. März 1945 im Bombenhagel zerstört.

 

Der Lampertturm oder Pulverturm

Im Bereich zwischen der ehemaligen Feuerwache und dem Parkhaus floss der Bleicherbach unter der Stadtmauer hindurch! Da man in Kriegszeiten an diesem Schwachpunkt der Stadtbefestigung immer mit feindlichen Eindringlingen rechnete, wurde an dieser Stelle ein Wachturm errichtet. In dem Turm wurde Schwarzpulver eingelagert um im Falle eines Angriffs Nachschubprobleme zu vermeiden. Der Turm wurde 1750 abgerissen.

 

Das große Rondell oder der runde Turm

Im Bereich der Parkplätze neben dem Schloss stand der im Jahre 1559 erbaute Wachturm. Dieses Bauwerk war das bedeutendste Befestigungswerk der Stadt. Bei Kriegshandlungen im 17.Jhd wurde der Turm schwer beschädigt und anschließend abgerissen.

 

Turm Rauscheneck

Über diesen Wachturm der in etwa an der Stelle wo die Maximilianstatue im Schlossgarten steht gestanden hat, ist leider nichts genaueres bekannt.

 

Turm 11 & 12

Innerhalb der Burganlage entstanden um 1480 noch zwei weitere Türme. Einer wurde blauer Turm genannt der Name des anderen ist nicht überliefert. 

 

Der einzig erhaltene Torturm mit Torbogen

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Zweibrückens Adam und Eva
Einer der schönsten und ältesten Brunnen Zweibrückens befindet sich heute auf dem Mannlichplatz in der Hofenfelsstraße, weshalb dieser auch oft Mannlichbrunnen genannt wird. Die richtige Bezeichnung lautet allerdings „Wittelsbacher Brunnen-Denkmal“.
Die Wittelsbacher sind eines der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands und Europas, deren Territorium über mehrere Jahrhunderte Zweibrücken war. Aus dem Hause Wittelsbach entstammten zahlreiche Pfalzgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige. Der wohl berühmteste der Zweibrücker Wittelsbacher Linie war Herzog Maximilian I. (1795–1825) der zum ersten König des Königreichs Bayern gekrönt wurde (später auch König Max genannt). Er war der Großvater der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi) und der Urgroßvater des „Märchenkönigs“ Ludwig II.
Die Wittelsbacher prägten das Zweibrücker Stadtbild während ihrer Jahrhunderte langen Regentschaft (zwischen 1366 und 1816) immer wieder neu. Es entstanden zweckentsprechende Bauwerke, sowie zahlreiche Brunnen und Parkanlagen, die auch zum Teil den Bürgern zu Verfügung standen. Von den bis heute erhaltenen Gebäuden zählt die im barocken Stil errichtete Herzogsvorstadt (Bereich Herzogsplatz und entlang der Herzogstraße) und ein Teil der Oberstadt (Bereich in der oberen Maxstraße). Weitere Bauwerke aus deren Zeiten, die allerdings im 2. Weltkrieg zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurden, sind zum Beispiel das Residenzschloss, die Alexanders- und Karlskirche.

Der Wittelsbacher Brunnen wurde ursprünglich im Jahre 1906 durch die Professoren Flossmann und Kunz aus München auf dem Schlossplatz etwa an der Stelle errichtet, wo sich heute ein Mahnmal zur Zerstörung Zweibrückens 1945 in Form einer Metallskulptur befindet.
Entstanden ist das Denkmal nach den Entwürfen des Bildhauers Professor August Drumm aus Ulmet bei Kusel. Gestiftet wurde der Brunnen voller Stolz von der Stadtverwaltung, die kurz zuvor die Einführung ihres Wasserleitungsnetzes im gesamten Stadtgebiet, an dem jedes Haus angeschlossen wurde, mit vollster Zufriedenheit abschloss. Der gesamte Brunnen kostete 45.000 Reichsmark und konnte nach seiner Fertigstellung am 23. September 1906 in Anwesenheit des Prinzen Alfons von Bayern eingeweiht werden. Der Brunnen soll die große Verbundenheit Zweibrückens mit dem Hause Wittelsbach zum Ausdruck bringen.
Die zwei Skulpturen (Mann und Frau), die im Volksmund auch gerne, weil diese nackt dargestellt sind, Adam und Eva genannt werden, symbolisieren den Westrich (unsere Region) und die Vorderpfalz. An der Rückseite des Brunnens befindet sich ein Medaillon des Prinzregenten Luitpold, nach dem auch die Zweibrücker Luitpoldstraße benannt ist. Als Vorlage für diesen Brunnen soll wahrscheinlich das Denkmal an der Luitpoldbrücke in München gedient haben, an der der Bildhauer August Drumm bereits schon fünf Jahre zuvor eine weibliche Figur mit Weintrauben, welche für die Pfalz steht und sehr der Zweibrücker Eva ähnelt, erschuf.
Im Jahre 1939 entstand durch die Nationalsozialisten im Bereich des gesamten Schlossplatzes ein Aufmarschgelände für militärische Paraden und andere Veranstaltungen, der Brunnen stand diesem Vorhaben im Weg, weshalb er auf den Mannlichplatz umgesetzt wurde, wo er sich noch bis heute befindet. Am 14. März 1945 wurde das gesamte Stadtgebiet während eines Fliegerangriffes in Schutt und Asche gelegt, genau an der Stelle, wo zuvor der Brunnen stand, schlug eine Bombe ein und hinterließ einen mehrere Meter tiefen und im Durchmesser etwa 8 Meter breiten Bombentrichter!
Nur durch diese Umsetzungsmaßnahme überstand die Brunnenanlage glücklicherweise den Krieg nahezu unbeschadet, er bekam während den ganzen Kriegsjahren in denen zahlreiche Bombardierungen stattfanden, lediglich ein paar kleine Splitter ab.
Bis vor dem Krieg wurde an diesem und an zahlreichen anderen Brunnen der Stadt vor Beginn der Winterzeit das Wasserbecken geleert und anschließend mit Holzbrettern bedeckt, um dieses vor Schäden durch Frost zu schützen. Solche Maßnahmen wurden ab der Nachkriegszeit leider nicht mehr vorgenommen, was nun leider über die vergangenen sieben Jahrzehnte seine Spuren hinterließ. Es ist auch schade, dass dieses wunderschöne, historische Denkmal nach dem Krieg nicht wieder zurück auf den Schlossplatz versetzt wurde, wo es eigentlich hingehört und wo Adam und Eva auch sicher mehr Beachtung finden würden wie an der Hofenfelsstraße.

 

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Das Wittelsbacher Brunnen-Denkmal am Mannlichplatz

 

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Das Wittelsbacher Brunnen-Denkmal auf dem Schlossplatz

 

 

 

Kirchen der Zweibrücker Innenstadt 

In den letzten Jahrhunderten entstanden in der Zweibrücker Innenstadt mehrere Kirchenbauten der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Durch immer wiederkehrende Besetzungen durch…sowie verschiedene Kriege, wurden diese immer wieder zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen, während des Zweiten Weltkrieges sogar alle komplett zerstört.  

  

 

 

 

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Die Maximilianskirche

Maximilian I. König von Bayern der im Jahre 1816 Herzog von Zweibrücken wurde, ordnete im Jahre 1817 den Wiederaufbau des Herzogsschloss zur katholischen Maximilianskirche mit königlichen Gemächern an. Das Bauwerk wurde während der französischen Besatzungszeit durch napoleonische Truppen zum Teil zerstört. Im Jahre 1840 wurde an der Ostseite des Schlosses ein Glockenturm angebaut, der im Jahre 1867 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden musste. Im gleichen Jahr wurde das Schloss zum Justizpalast ausgebaut, nachdem der Staat die Maximilianskirche von der katholischen Kirchengemeinde zurück erworben hat.

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