Die ersten Kriegshandlungen im Raum Zweibrückens,

im Jahre 1276 fanden die ersten überlieferten Kriegshandlungen statt, zu dieser Zeit war Zweibrücken noch eine Ansiedlung mit Burg. Erst 76 Jahre danach wurden die Stadtrechte an Zweibrücken verliehen.

Auf der Wattweiler Höhe standen sich Truppen des Herzog Friedrich III. von Lothringen und des Grafen Heinrich von Zweibrücken gegenüber. Ritter auf Streithengsten mit Lanzen, Schwertern und Streitkolben bewaffnet und von Schildknappen (Waffenträger) begleitet.

Die Schlacht brachte auf beiden Seiten große Verluste an Menschen und Pferden ein. Die Truppe des Zweibrücker Grafen konnte die Schlacht für sich entscheiden.

 

Aus dem Jahre 1413, ist eine weitere Schlacht an gleicher Stelle der Wattweiler Höhe bekannt. Truppen des Zweibrücker Herzogs Stephan bekämpften Truppen des Grafen Philipp von Nassau wobei die Nassauer besiegt wurden.

Der Dreißigjährige Krieg
Aus der Zeit dieses Krieges sind verschiedene Kampfhandlungen aus Zweibrücken und Umgebung überliefert.

1618
Beginn des dreißigjährigen Krieges.

1622
Kroaten überfallen Einöd und plündern alles Brauchbare.

1624
Fallen kaiserliche Truppen in Einöd ein.

1625 / 26
Außerhalb der Stadt lagern 2 kaiserliche Regimenter, umherstreunende Söldner beunruhigen die Zweibrücker Bevölkerung.

1627
Traf es Zweibrücken gleich dreimal sehr hart. Die Pappenheimer, die Kratz’schen Reiter und die Fuggerschen Soldaten überfielen die Stadt innerhalb eines Jahres. Viele Übergriffe auf die Bevölkerung waren zu beklagen.

1628
Trieben sich Spanier in der Region herum.

1630
Kaiserliche Truppen beunruhigen die Bevölkerung Zweibrückens.

1631
kamen Schweden die sich anfangs verbündeten, sich dann allerdings wie zügellose Soldateska aufführten. Sie folterten die Zweibrücker mit dem sogenannten Schwedentrunk.
(Jauche oder Wasser, vermischt mit Fäkalien wurde durch einen Trichter in den Mund geleert. Oftmals erstickten Menschen daran oder starben im nach hinein an Fäkalvergiftungen).
Im gleichen Jahr kamen auch noch Franzosen in die Region.

1635
Französisch-Schwedische Truppen bekämpften sich mit den Truppen Gallas, die Stadt wird belagert. Die Schwedische Truppe unternahm im Juli angeführt von Oberst Reinhold von Rosen mehrere erfolgreiche Sturmangriffe auf die Gallas Truppen sodass diese sich zurückziehen. Im Oktober erzwingt Gallas die schwache französische Besatzung zur Übergabe der Stadt an die kaiserlichen. Schwere Zerstörungen, Misshandlungen und Tötungen, Hungersnöte und Seuchen brachen aus. Um zu überleben musste die Bevölkerung fliehen. (Bericht - Die Besetzung Zweibrückens durch Gallas)

1648
Beendigung des dreißigjährigen Krieges aber dennoch halten in der Region Zweibrückens kriegerische Auseinandersetzungen an.

 

Die Zeiten zwischen 1673 und 1814

 

1673 / 74

 

Überfallen die Franzosen die Pfalz.

 

1676
Standen 4000 Franzosen von Richtung Einöd kommend in Ernstweiler und erzwingen die Übergabe der Stadt.

 

1677
Erneuter Überfall durch die Franzosen, Zweibrücken und viele Orte im Umkreis wurden schwer, zum Teil komplett zerstört. Die Stadt wurde fast vollständig niedergebrannt, 141 Häuser fielen den Flammen zum Opfer. Der Turm der damals 180 Jahre alten Alexanderkirche wurde gesprengt.

 

1678 bis 1680
Mühselig wurden die Schäden behoben und die Stadt wieder aufgebaut. Durch Zuwanderung aus der Schweiz und Frankreich wuchs die Bevölkerungszahl langsam an.

 

1681
Nach dem aus Frankreich die Réunion über Deutschland her brach, wurde Zweibrücken bis zum Jahr 1697 französisch.

 

1702 bis 1714
Während dieser Zeit verbündete sich Frankreich mit Bayern gegen Österreich und das Reich was sie aber nicht davon abhält fast regelmäßig in der Bayerischen Pfalz zu Rauben und Morden.

 

1733 / 34
Erneut ziehen die Franzosen durch den Pfälzischen Raum.

 

1793 bis 1814
Die zweite Besetzung Zweibrückens durch die Franzosen während der Französischen  Revolution.

 

 

 

Die Besetzung Zweibrückens durch Gallas und seine Truppen

Nachdem der kaiserliche Generalleutnant Matthias Gallas, der Nachfolger Wallensteins, am 17. Juli 1635 bei dem Ansturm auf Zweibrücken noch am schwedischen Oberst Reinhold von Rosen (Von Rosenstraße) verlustreich gescheitert war, kam er drei Monate später im Oktober mit einer noch gewaltigeren Heeresmacht zurück und schlug abermals auf dem Kreuzberg seine Zelte auf. Dieses Mal hatte die Stadt einen französischen Befehlshaber, der gegen freies Geleit seiner Truppen die Stadt kampflos übergab.

Nachdem Gallas und seine kaiserlichen Truppen die Stadt übernommen haben, begannen diese direkt die gesamte Stadt zu durchsuchen. Die Bewohner waren sehr verängstigt, weil sie nicht wussten, was nun auf sie zukommt. Sie sperrten sich in ihren Häusern ein, wer sich auf der Straße aufhielt, wurde direkt misshandelt oder erschlagen. Innerhalb weniger Stunden zerstörten sie das gesamte Schloss (das erste Zweibrücker Schloss – Wolfgangs Bau), keine Tür und kein Fenster blieben heil. Bewegliche Dinge beschlagnahmte der von Gallas damit beauftragte Kommandant Moriam, der Rest wurde zerstört. 17 Kisten mit herzoglichen Schätzen, die sie entdeckten, wurden untereinander aufgeteilt. In der herzoglichen Bibliotheca Bipontina vernichteten sie den größten Teil des Bestandes, worunter sich unter anderem 25 von Herzog Johann I. geschriebene Bände befanden. Nur wenige Bücher überstanden die Zerstörung, die meisten wurden zerrissen und in den Pferdeställen als Strohersatz auf dem Boden verteilt. In der Alexanderkirche entdeckten sie die herzogliche Gruft, die aufgebrochen und durchsucht wurde. Die Särge wurden geöffnet und die Gebeine herum geworfen, die kostbaren Grabbeigaben der Herzöge geraubt! Nachdem die Truppe den Rest der Kirche auch zerstört hatte, rissen sie sogar noch das Blei vom Kirchendach.

Nachdem alle herzoglichen Bauten durchsucht waren, brachen sie in die Wohnhäuser ein, um diese auch noch zu plündern. Die Bewohner wurden so lange misshandelt bis sie ihre versteckten Wertgegenstände oder Lebensmittel heraus gaben, viele bekamen sogar Finger abgeschnitten an denen ein Ring steckte, um an diesen heranzukommen. Selbst das letzte Stückchen Brot wurde ihnen genommen und es fanden ständig Nachsuchungen statt! Als wäre das nicht schon genug gewesen, zerstörten sie im eisigen Winter auch noch den Bewohnern ihre Fenster und Türen, zusätzlich entfernten sie die Öfen aus den Häusern. Die Zerstörungen sollten kein Ende nehmen, Moriam ließ die Stadtmauer niederreißen, wodurch viele daran angebaute Häuser zerstört wurden. Viele Bewohner, die bis dahin hinter der Stadtmauer gefangen waren, konnten so die Flucht ergreifen, die meisten wurden aber wieder von außerhalb positionierten Wachen eingefangen und zurück in die Stadt gebracht. Anschließend brannten sie das Rat- und Amtshaus, die Münzerei, das Gymnasium und viele weitere Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Auch die Apotheke und das Spital wurden geplündert und zerstört, selbst vor dem Friedhof machten die kaiserlichen Truppen nicht halt! Insgesamt wurden 130 Gebäude komplett zerstört, 25 schwer beschädigt. Auch die umliegenden Dörfer wurden nacheinander überfallen, beraubt und zum Teil zerstört.

Die Misshandlungen an der Bevölkerung wurden mit der Zeit immer schlimmer. Die Bewohner, bei denen sie trotz den vorherigen Durchsuchungen noch immer etwas Wertvolles vermuteten, steckten sie in kochendes Wasser oder in glühende Öfen bis sie ihr letztes Geheimnis preisgaben oder verstarben. Einigen Bürgern brannten sie Gliedmaßen am Körper ab, stießen ihnen glühendes Eisen in den Mund, schlugen ihnen Eisennägel in die Schultern oder schnitten ihnen die Fußsohlen auf und gossen geschmolzenes Blei hinein! Manche wurden bei lebendigem Leib verbrannt, unter anderem mit zusammengebundenen Händen und Füßen wie ein Kessel im Kamin aufgehängt. Andere wurden mit einer Kette über einer Feuerstelle befestigt und stundenlang von der einen Seite zur anderen geschaukelt bis sie ihren Qualen erlagen. Auch der sogenannte Schwedentrunk war eine im Dreißigjährigen Krieg recht häufige Misshandlungsart, bei der die Opfer durch einen Trichter Jauche, Fäkalien oder andere Flüssigkeiten in den Mund eingeführt bekamen, wodurch diese schwer erkrankten oder gar starben! Junge Mädchen und Frauen, selbst Schwangere wurden oft auf übelste Weise geschändet. Säuglingen wurde der Kopf gespalten, der Hals umgedreht oder an den Füßen genommen und an eine Wand geschlagen.

Drei Jahre lang besetzten die kaiserlichen Truppen die fast komplett zerstörte Stadt, erst nachdem die Pest unter den wenigen noch lebenden Bürgern ausbrach, verließen sie Zweibrücken wieder. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges am 24.10.1648 wurden die Reste der Stadt noch mehrfach von anderen Kriegstreibern heimgesucht. Rund 90 % der pfälzischen Bevölkerung wurde während diesem Krieg getötet, in Zweibrücken lebten damals nur noch wenige Familien.

 Zweibrücken im 1. Weltkrieg

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